Microsoft, XP und .Net: Herrschaft über das Internet

Microsofts Dienstleistungsstrategie stellt ein bisher in der Firmengeschichte in diesem Ausmaß ungekanntes Expansionsstreben dar, aber auf dem Weg zum Ziel müssen Misstrauen, Sicherheitsbedenken und neue Konkurrenten überwunden werden.

Wenn es noch Zweifel daran gibt, ob Microsoft mit Windows XP seine Internet-Strategie ausbauen will, so findet jeder, der das neue Betriebssystem testet, nicht weniger als fünf eindeutige Bestätigungen. Anhaltend – nämlich vom zweiten bis sechsten Einwahlversuch ins Internet – fleht Windows XP den Anwender geradezu an, sich bei Passport anzumelden, einer Identifizierungstechnik, auf die Microsoft in mancher Hinsicht seine Zukunft gründet.

„Die Aufforderungen in Windows XP, mich bei Passport anzumelden, mag ich – ehrlich gesagt – überhaupt nicht.“, sagt Darnell McGavock, Datenbankadministrator aus Georgia. „Ich will nicht von Microsoft zur Anmeldung gedrängt werden.“ Hartnäckigkeit ist ein guter Freund des Hauses Microsoft, aber mit Passport erreicht diese neue Höhen in der Redmonder Zentrale des Softwareimperiums. Da der PC-Markt keine sicheren Prognosen zulässt, geht Microsoft in einem groß angelegten Unternehmen daran, sich vom traditionellen Software-Hersteller zu einem Dienstleistungsunternehmen zu wandeln, dass alle Arten von Diensten – von Kommunikation und Zeitplanung bis hin zum Online-Mega-Store und Internet-Bankhaus – anbietet.

Wenn Microsoft damit Erfolg hat, wird Windows XP einem Online-Dienst wie America Online sehr ähnlich werden, der unter Windows und anderen Betriebssystemen läuft. Damit könnten Kunden AOL und andere Konkurrenten komplett links liegen lassen und Windows zur eierlegenden Wollmilchsau emporheben, in der Dienste ähnlich denen von AOL mit einfachem Zugriff auf Desktop-Anwendungen von Microsoft, wie Word und Excel, kombiniert sind.

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